Aus Kasai, der Provinz, in der unsere Schule in Mushapo liegt, erreichen uns weiterhin furchtbare Berichte. Es fällt schwer, die genauen Fakten und Hintergründe dieser humanitären Katastrophe zu beschreiben, aber aus verschiedenen Zeitungsartikeln (z.B. auf Google: „Who‘s in Congo‘s Mass Graves?“) und persönlichen Berichten unserer Freunde und Kongo-kenner lässt sich folgendes sagen: • Über 1 Million Menschen aus der Provinz Kasai sind auf der Flucht, nach Angola, in benachbarte Provinzen im Kongo usw. • Brutale Massaker wurden von Augenzeugen in einigen Dörfern berichtet. Bisher wurden 80 Massengräber gefunden. Offiziell wurden mehr als 3.000 Menschen als direkte Folge dieses Konflikts getötet. Aber in diesem neuesten Artikel berichtet die UNO: “Die tatsächliche Anzahl der Morde ist wohl viel höher als die offiziellen Zahlen... “ • Die schreckliche Vorgehensweise der Bewaffneten ähnelt der im Osten des Kongo, wobei es darum geht, die Bevölkerung zu vertreiben, um die Bodenschätze einfacher ausbeuten zu können. Kasai ist bekannt für seine großen Diamantenvorkommnisse. Angesichts dieser Situation können wir nur hoffen, dass mehr internationale Aufmerksamkeit die Regierung dazu bewegt, eine friedliche Lösung zu finden. Bis dahin liegen nicht nur unsere und die anderen Schulen und Krankenstationen in der Region lahm, sondern es werden weiter unschuldige Menschen sterben und auf die Flucht getrieben. Statt uns entmutigen zu lassen weiter anderen hilfsbedürftigen Menschen zu helfen, sind wir dankbar für das, was bisher erreicht wurde: • Seit Beginn unseres Projektes im Jahr 2011 haben fast 2000 Schüler unsere Schule besucht. Sie werden nicht vergessen, wie jemand aus dem Ausland ihnen eine Schule baute, sie einrichtete und ihnen kostenlosen Unterricht ermöglichte, während ihre eigenen Landsleute sie nun vertrieben haben. • Die Schüler können auf ihre erhaltene Schulausbildung in ihrem Zufluchtsort weiter aufbauen. • Unsere Lehrer erhalten trotz der Kämpfe weiter ihre Gehälter von der Regierung. • Durch dieses Projekt hat unser Team wichtige Erfahrungen gesammelt, wie man im Landesinneren des Kongo Entwicklungsarbeit betreiben kann, wo die Not am dringendsten ist. Diese Erfahrungen können uns und anderen bei ähnlichen Projekten helfen.